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Das
SAJV ist, wie schon der Name "Schweizerische Arbeitsgemeinschaft
der Jugendverbände" sagt, ein Zusammenschluss von verschiedenen
Jugendverbänden. Die SAJV versteht sich als Vertreterin der
Jugend. Durch verschiedene Aktionen versuche man den Jugendlichen
das Interesse an der Politik zu wecken. Die Jugendsession ist ein
Instrument dafür. Doch sollte Politik und Demokratie immer
etwas mit Chancengleichheit, Respekt und Objektivität zu tun
haben. Ohne diese Grundlagen bekommen Demokratie und Politik einen
üblen Beigeschmack. Was an der Jugendsession hinter den Kulissen
ablief hat nichts mehr mit Demokratie zu tun. Die letzte Jugendsession
war ein Paradebeispiel dafür. Unter anderem wurde über
den Beitritt zur UNO abgestimmt.
Bereits
im Vorfeld der Regionalsessionen bekamen sämtliche Teilnehmer
Informationen über die UNO. Allesamt Bundesbroschüren,
die die Haltung der Regierung widerspiegelt und nicht ein objektives
Pro und Contra beinhaltet. Das einseitige informieren gingen aber
weiter. An der Jugendsession in Bern erreichte es ihren Höhepunkt
und trotz dem Protest verschiedener Teilnehmer, änderte sich
nichts. Dies bewog ein damaliges Staff-Mitglied einen Bericht über
die Vorgänge zu schreiben (liegt bei). Durch die Versendung
dieses Berichtes an Bundesrat Deiss, an das Sekretariat der Jugendsession
und Medien wurden die Verantwortlichen unter Druck gesetzt. Anstatt
sich mit dem Verfasser in Kontakt zu setzen, versuchte man ihn blöd
hinzustellen und zu isolieren. Gegner der Vorlage wurden angehalten
sich von dem Schreiben zu distanzieren, befreundete Teilnehmern
schickte man Mails, in denen man ihn praktisch als Lügner bezeichnet,
und in der Pressemitteilung wurden verschiedene Vorschriften genannt,
die weder den Teilnehmer noch dem ehemaligen Staff-Mitglied bekannt
waren. Das Verhalten der Jugendsessionsverantwortlichen erinnert
eher an die Machenschaften der Stasi oder der Gestapo, aber nicht
an demokratische Grundsätze. Unser Verdacht, dass die Regierung
über die Jugendsession auf die Meinung der Jugendlichen Einfluss
nehmen wollte, konnten wir nicht beweisen. Im Take Off wurde ein
Bericht über die Jugendsession gemacht und Andy Limacher, Projektleiter
der Jugendsession, machte einige Aussagen dazu. Laut Take Off freute
Andy Limacher die gute Zusammenarbeit mit Joseph Deiss eidgenössischen
Departement des Äusseren. Die Projektleitung der Jugendsession
wurde nämlich eigens angefragt, ob nicht das Thema Aussenpolitik
in diesem Jahr von Interesse wäre. Wie man zu dieser Aussage,
in Anbetracht der Vorgänge an der Jugendsession in Bern, stehen
will, ist jedem selber überlassen.
Kurz
darauf wurde von der Jugendsession ein "Besuch der UNO in Genf"
organisiert. Reise und Verpflegung wurden vollumfänglich von
der Jugendsession beglichen. Eine sehr grosszügige Geste für
einen Verein, der schon Regionalsessionen absagen musste, weil kein
Geld vorhanden war und keine Sponsoren für die Verpflegung
gefunden werden konnten. Die Frage nach den Geldgebern ist somit
mehr als gerechtfertigt. Doch auf unser Schreiben teilte man von
Seiten der Jugendsession lediglich mit, dass man Regionalsessionen
bisher nur aus Mangel an freiwilligen Leitern hat absagen müssen
(entgegen anderslautenden Aussagen von verschiedenen Leitern). Andy
Limacher meinte dazu, dass die einzelnen Posten in der Abschlussrechnung
aufführt werden. Diese werde jedoch erst Ende Jahr abgeschlossen
und nicht veröffentlicht. Warum? Hat man etwas zu verheimlichen?
Der
Gipfel der Frechheit ist jedoch, dass alle bisherigen Teilnehmer
der Jugendsession am 22. Januar 2002 einen Brief erhalten haben,
in dem das SAJV (Schweizerische Arbeitsgemeinschaft der Jugendverbände)
sie aufforderte, sich aktiv für den UNO-Beitritt einzusetzen.
Kontaktadresse ist die des JUSO Zentralsekretariats in Bern. Soviel
zum Thema "überparteiliche Jugendsession" und "in
der Jugendsession will man den Jungen Politik und Demokratie näher
bringen". Mit dieser Aktion haben die Verantwortlichen des
SAJV gezeigt wessen Geistes Kinder sie sind.
Alle
Teilnehmer der Jugendsession, und die die es noch werden, sind nun
gefordert. Lasst Euch nicht von solchen Machenschaften missbrauchen.
Lasst Euch nicht als willfährige Werkzeuge benutzen. Die Faschisten
und Kommunisten haben es bereits vorgemacht. Lasst Euch nicht vor
den Karren solcher Machenschaften spannen. Denn mit Demokratie hat
dies nichts zu tun.
Pirmin
Müller
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