Referat an der Herbsttagung vom 10.11.2001
Lukas Reimann, Jura-Student, Präsident Young4FUN.ch, Wil SG

Es gilt das gesprochene Wort, 16 Zusatzfolien beim Referenten zu beziehen!"

Inhaltsverzeichnis

A: Einleitung

B: die Befürworter durchleuchtet: ihre Strategie und die Hintergedanken
1. Bundesrat und das Propaganda-Ministerium
2. NGO's
3. NEBS
4. Wirtschaft
5. GSoA
6. Dubiose Organisationen
7. Ausländervereinigungen
8. Anmerkungen

C: weitere Fehler der UNO und ihre Folgen für die Schweiz
1. Neutralitätsverlust (à Dr. Sigi Widmer)
2. Gigantische Kosten - Bürokratie der UNO
3. "Kollektive Sicherheit" = weniger Sicherheit
4. miserable Bilanz der UNO-Einsätze
5. Vergewaltigung, Aids +Verkehrsrowdies
6. Besondere Aufgabe der Schweiz - den Weg der Schweiz gehen
7. Anmerkungen

D: Schlusswort - ein NEIN für zukünftige Generationen

A: Einleitung
Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Jugend- und Zukunftsfreunde

Ich möchte mich zuerst herzlich für die Einladung bedanken. Die Organisation Young4FUN.ch, welche ich vertrete, dürften die Meisten schon kennen. Für alle, die Young4FUN.ch nicht kennen, möchte ich darauf hinweisen, dass wir beim Eingang unsere neuste Vereinszeitung mit dem Schwerpunktthema UNO beigelegt haben und viele Informationen findet man auch auf unserer Internetseite www.young4fun.ch. Das FUN steht für Freiheit, Unabhängigkeit und Neutralität. Es soll aber auch zeigen, dass Politik auch Spass machen kann und damit wollen wir Jugendliche für die Politik begeistern. Wenn ich hier in den Saal sehe, so freut es mich, einige junge Gesichter zu sehen.
Es freut mich aber noch viel mehr, dass zahlreiche Jungegebliebene in diesem Saal gefunden haben. Obwohl sie zwei Generationen über mir stehen, setzen sich noch immer für zukünftige Generationen ein. Davor habe ich grössten Respekt!

B: die Befürworter durchleuchtet: ihre Strategie und die Hintergedanken
Da mir wenig Zeit bleibt für das riesige Thema "Die UNO-Pläne von morgen" möchte ich gleich loslegen.
Am einfachsten beginnt man ein Thema wie dieses damit, in dem man schaut, wer denn so hinter der UNO-Beitritts-Initiative, welche übrigens erst im letzten Moment die nötigen Unterschriften geschafft hat, steckt.
Gemäss dem Vernehmlassungsbericht (zeigen) des Bundes sind dies unter anderem:

1. der Bundesrat
2. zahlreiche NGO's (Nicht-Regierungs-Organisationen)
3. die NEBS (Neue Europäische Bewegung Schweiz)
4. Schweizer Wirtschaft für die UNO (nur ein kleiner Teil)
5.GsoA (Gemeinschaft Schweiz ohne Armee)
6. dubiose Organisationen wie die "Vereinigung für Familienplanung und Sexualerziehung"
7. Ausländervereinigungen

Am 16. März 1986 lehnten die Schweizer Stimmbürgerinnen und Stimmbürger sowie alle Stände, den UNO-Beitritt mit 75,7 Prozent Nein-Stimmen überraschend deutlich ab. Und 1994 wurden die UNO-Blauhelmtruppen mit 57 Prozent Nein-Stimmen klar verworfen. Damit hatte das Volk zum zweiten Mal ein klares Verdikt gegen die Annäherung an die politische UNO gesprochen. Die befürwortenden Argumente waren im Wesentlichen dieselben, welche heute - 15 Jahre später - erneut vorgebracht werden: "unsolidarisches Abseitsstehen" und "Mangel an Mitbestimmung".

Wenn man sich als Vereinigung für etwas stark macht, so stehen meistens Eigeninteressen dahinter.
Nun wollen wir diese Eigeninteressen der UNO-Beitritts-Befürworter etwas genauer betrachten:

1. Bundesrat und das Propaganda-Ministerium
Die wohl stärkste Befürworterorganisation ist der Bundesrat und das gesamte Beamtenheer gleich selber.
Momentan werden an die Hundert Hochglanzprospekte, Farbfolien, Zeitungen, Informationsblätter und seit wenigen Tagen auch Videos und DVDs in der ganzen Schweiz verbreitet. Millionen an Lohnzahlungen für die Beamten und Druckkosten fallen an.
Dies ist aus zwei Gründen besonders verwerflich.
a) sind die meisten Produkte pseudo-objektiv. Das heisst, sie sind als neutrale Informationsbroschüren getarnt und deuten in Wirklichkeit ganz klar auf einen UNO-Beitritt hin. Somit wird dieses Propaganda-Material zum Beispiel auch in Schulen als offizieller Schulstoff anerkannt und gelehrt. Dies scheint generell eine hinterhältige Strategie der Befürworter zu sein. Pro-UNO-Komitees nennen sich deshalb z.B. Gesellschaft Schweiz-UNO oder Informationsgruppe Schweiz-UNO und nicht einfach "Komitee Ja zum UNO-Beitritt". Auch mit Publikumsveranstaltungen zum Beispiel an der OLMA oder dem vom Bund finanzierten Tag der offenen Tür in Genf wird dieses Mittel verstärkt. Die Kampagne dieser Befürworterkreise ist als unfair, gefährlich und hinterhältig einzustufen.

b) Werden diese ganzen Propaganda-Millionen von unseren Steuergeldern finanziert. Der Bundesrat und seine Tausende von Beamten sind allerdings gemäss unserem Staatsaufbau die Exekutive. Sie haben die Entscheide des Volkes auszuführen. Es ist verwerflich und völlig falsch, mit unserem Geld das Volk manipulieren zu wollen anstatt die demokratischen Entscheide des Volkes auszuführen.

Die Hauptargumente des Bundesrates sind die erhöhten Mitbestimmungsrechte des Volkes. "Wir können endlich mitreden und mitbestimmen, wenn wir in der UNO sind" - dies behaupten der Bundesrat und die Beitrittbefürworter unentwegt. Mitreden in der UNO können der Bundesrat sowie Funktionäre und Diplomaten. Das Volk hingegen verliert an Entscheidungsfreiheit und Macht. Es hat zu zahlen, was in New York beschlossen wird. Das gewaltige Engagement von Regierung, Politikern und Verwaltung zur Einbindung der Schweiz in die politische UNO zeigt klar: Es sind keineswegs breite Volkskreise, die das sogenannte Abseitsstehen der Schweiz von der UNO als gravierenden Nachteil oder gar als Schande beurteilen. Vielmehr sind es die aussenpolitischen Akteure, Politiker, Diplomaten und Angehörige der Bundesverwaltung. In der Tat gewinnen diese Leute durch die Einbindung in supranationale Organisationen und Grossgebilde à la UNO an Macht, Prestige und hochbezahlte Stellen bei wenig Verantwortung. Sie leiden unter der Begrenzung, die ihnen unser neutraler Kleinstaat auferlegt. Sie hegen gross angelegte Pläne und träumen von aussenpolitischen Visionen und Taten.
Aussenpolitik im Sinne der multinationalen Organisationen ist eben niemals Sache der Bürgerinnen und Bürger, sondern einer ganz bestimmten Schicht von Professionellen. Ebenfalls kann man nicht oft genug darauf hinweisen, dass in der UNO der Sicherheitsrat das Sagen hat und die Schweiz nur mit einer Stimme von über 190 Stimmen in der bei wirklich wichtigen Fragen unbedeutenden Generalversammlung vertreten wäre.
Wir verlieren gerade in der direkten Demokratie durch internationale Einbindung und den damit zusammenhängenden Souveränitätsverlust ganz wesentlich an Einflussmöglichkeiten und Mitspracherechten.

2. NGO's (Nicht-Regierungs-Organisationen)
Zu den Beitritts-Befürwortern zählen auch viele NGO's. Das Geflecht der NGOs verkörpert eine Macht, die sich vor keiner Wählerschaft und keinem Parlament rechtfertigen muss. Immer mehr solche Nicht-Regierungs-Organisationen schiessen wie Pilze aus dem Boden. Ihnen geht es um etwas ähnliches. In der UNO kennt man keine Volksabstimmungen. Hier bestimmen hohe Beamte zumeist von den Grossstaaten, wer was zu sagen hat.
Der einfach Bürger wird nicht gefragt. Den NGO's kommt dies gerade recht. Sie können so ohne demokratische Legitimation via Volkswahlen viel Macht, Geld und Einfluss gewinnen.
Diese anti-demokratische Entwicklung von Volksrechten und Mitbestimmung zu einer Schein-Demokratie gilt es mit einem Nein zum UNO-Beitritt zu verhindern. Dass die Befürworter in einer Broschüre mit folgenden Worten "Geöffnet hat sich die UNO gegenüber der Wirtschaft und Nicht-Regierungs-Organisationen (NGOs). Sie werden aktiv in die Entscheidungen eingebunden." verdeutlicht dies. In einer anderen Broschüre liest man: "Die Reformpläne der UNO sind gewaltig." Das ist tatsächlich so.

3. NEBS (Neue Europäische Bewegung Schweiz)
Zu den engagierten Befürwortern zählen auch die unverbesserlichen EU-Befürworter wie die Initianten der letzten EU-Beitritts-Initiative. Sie beweisen, dass der UNO-Beitritt nur als Zwischenschritt gedacht ist.
Der UNO-Beitritt ist lediglich ein Etappenziel zum EU-und zum NATO-Beitritt.

4. Schweizer Wirtschaft für den UNO-Beitritt
Dem Komitee "Schweizer Wirtschaft für den UNO-Beitritt" stehen unter anderem der UBS-Präsident Marcel Ospel sowie Economiesuisse-Präsident Andres F. Leuenberger vor. Noch ist die allgemeine Erinnerung nicht ganz verblasst: Leuenberger sass für seinen Verband jahrelang im Swissair-Verwaltungsrat und hat wacker mitgeholfen, die natioanle Fluggesellschaft zu runinieren. Und Bankenchef Ospel hat sich durch seine Rolle beim Swissair-Grounding auch nicht eben mit Ruhmeskränzchen bedeckt. Es gehe - betonten der Swissair-Verwaltungsrat und der UBS-Chef - bei der UNO-Abstimmung um nicht weniger als "den guten Ruf der Schweiz". Denn "als wichtiger Industrie- und Dienstleistungsstandort kann uns das Image unseres Landes nicht gleichgültig sein". Spätestens bei solchen Sätzen aus dem Mund von Swissair-Verantwortlichen stellt sich uns Schweizern eine recht naheliegende Frage: "Warum in aller Welt sollen wir der UNO-Parle genau jener Manager folgen, die schon die Swissair ins Verderben gebracht haben?"
Denn um das Image der Schweiz kann es wirklich nicht gehen. Allerhöchstens wird die Schweizer Nicht-UNO-Mitgliedschaft von gewissen Staaten als Kuriosität wahrgenommen. Die Nicht-Mitgliedschaft der Schweiz wird in vielen Staaten aber auch als etwas besonderes anerkannt. So unter anderem bei den traditionell UNO-kritischen arabischen Ländern und den USA.
Worum geht es denn Bossen den grössten Unternehmungen der Schweiz also wirklich?

Es geht wohl eher um den Anschluss an den "Global Compact" (2001, Bezugsquelle www.unglobalcompact.org und www.corpwatch.org) und den "Human development report 2001" (Bezugsquelle www.undp.org/hdr2001). Vordergründig spricht man von einer Stärkung der Umweltstandards, der Förderung der Entwicklung der Drittweltstaaten und der Menschenrechte innerhalb der Unternehmungen. Das klingt ja ganz gut, aber weshalb ist die Wirtschaft denn plötzlich so UNO-begeistert?
Mit diesen völlig neuen Plänen des "Global Compact" versucht die UNO in Wirklichkeit einerseits, ihre bisher eher wirtschaftskritischen Programme zu streichen. Lediglich die 1000 grössten Konzerne der Welt sollen Mitspracherechte erhalten, die teilweise ganzen Staaten gleichgesetzt werden sollen. Und die Entwicklungsländer sollen gemäss dem neusten "Human development report" nur noch stärker an die Wirtschaftsmächte gebunden werden.
Es handelt sich also im Vordergrund um eine beeindruckende Entwicklung. In Wirklichkeit ist diese lediglich eine geschickte PR-Strategie und die Fakten zeigen ganz klar in die diametral entgegengesetzte Richtung. Sehr interessant ist auch ein Bericht von David C. Corten aus Washington vom "The people-centered Development Forum", welcher anschaulich über die Teilnahme einer Sitzung zwischen UNO-Vertretern und dem WBCSD (Weltrat der Wirtschaft für nachhaltige Entwicklung) berichtet. Dieser WBCSD ist ein Rat von Multis, welcher sehr erfolgreich die Interessen der allergrössten Finanzmultis bei der UNO vertreten. (Quelle: Europa-Magazin 3/98: http://member.deployzone.net/zone?14@6.PYcca1LLgbh^3@.ee6c241)

Das beste Beispiel dafür, dass die Mehrheit der Schweizer Unternehmungen nicht vom UNO-Beitritt profitieren, machen unser heutiger Mitgastgeber und überzeugter UNO-Gegner Benno Huber und die Mitglieder seiner Unternehmervereinigung gleich selber. Das sind gesunde Unternehmen auf welche wir Schweizer wirklich stolz sein dürfen.

5. GSoA - Gemeinschaft Schweiz ohne Armee
Auch die GSoA zählt zu den klaren Befürwortern eines UNO-Beitritts. Dies ist diese Vereinigung, welche immer wieder versucht die Schweizer Armee abzuschaffen. Gleichzeitig will sie aber mit einer Initiative, die am 2.12. vors Volk kommt, auch einen zivilen Friedensdienst aufbauen. Mit diesem könnte sich dann endlich auch die Schweiz in Konflikte auf der ganzen Welt einmischen.
Die UNO macht in diesem Jahr auch im militärischen Bereich ebenfalls eine Radikal-Reform durch. Sie will nämlich plötzlich selber Angriffskriege (im newspeak: "robuste humanitäre Interventionen") gegen souveräne Staaten führen und sich völkerrechtswidrig in innerstaatliche Konflikte einmischen. Gemäss dem UN Brahimi Report (www.un.org/Depts/german/gs_sonst/a55305.pdf) soll eine gewaltige Militärmacht aufgebaut werden, deren schnelle Eingreiftruppen gleichzeitig an 5 Orten auf der Welt Kriege führen können. Zur Rechtfertigung dieses radikalen Umbaus der UNO wird behauptet, dass die UNO u.a. den Völkermord in Ruanda nicht verhindern hätte können. Dagegen beweist der Carlsson Report, dass der Völkermord nur stattfinden konnte, weil die UN-Soldaten vorher abgezogen wurden. In der UNO gibt es nun endgültig keinen Platz mehr für Neutralität, alle UNO Staaten müssen sich dieser Militärdiktatur fügen.

6. dubiose Organisationen
Die "Vereinigung für Familienplanung und Sexualerziehung" soll nur als Beispiel für zahlreiche dubiose Befürworterorganisationen stehen. Dieses Beispiel zeigt, dass ein UNO-Beitritt wesentliche Teile unseres Lebens beeinflussen kann. Mit der UNO-Agenda 21 und noch aktuelleren Papieren soll den Bürgern massive Einschnitte ins Privatleben verordnet werden. Aus zeitlichen Gründen kann ich hier leider nicht nähre auf diese Punkte eingehen. Aber Dutzende von undurchsichtigen UNO-Papieren weisen auf gefährliche Entwicklungen in die persönliche Freiheit ein. So zum Beispiel auch der geplante UNO-Geheimdienst. Auch viele sozialistische Ideologen befürworten aus diesen Gründen einen UNO-Beitritt.
Die Radikal-Feministen sind ebenfalls stark vertreten. Obwohl die klassischen Menschenrechte der UNO klar jegliche Diskriminierung der Frau eine deutliche Absage erteilen. Hier geht es darum, die Familie und Grundsätze unseres gesellschaftlichen Zusammenlebens zu zerstören. (Quelle: Convention on the Elimination of All Forms of Discrimination against Women, verschiedene Berichte von UNO-Frauenkonferenzen )

7. Ausländervereinigungen
Auch zahlreiche Ausländervereinigungen der Schweiz setzten sich für einen Beitritt ein. Festzuhalten ist: Rassenhass und Diskriminierung von Menschen stellen abscheuliche Übel dar, die in Geschichte und Gegenwart schreckliche Folgen gehabt haben; die "klassischen Menschenrechte", die die gleiche Würde aller Menschen unabhängig von rassischen, sozialer, kulturellen oder religiöser Herkunft betonen, ächten dieses Übel klar und eindeutig. Diese wichtige Menschenrechtskonvention gilt auch für die Schweiz. Weshalb also machen sich diese Vereinigungen trotzdem für den UNO-Beitritt stark?
Der Verdacht drängt sich auf, dass mit den Formulierungen, die 1993 und 1998 herausgegeben wurden, vordergründig zwar Rassismus und auch "andere Formen der Intoleranz" (Welche?) bekämpft werden sollen, in Wirklichkeit aber Instrumente zur Bekämpfung "unliebsamer" Meinungen geschaffen worden sind. Ist dann der Hinweis auf den möglichen Missbrauch von Asylrechten schon fremdenfeinlich?
Auf jeden Fall versucht man seit 1980 als dritte Generation der Menschenrechte die "Solidaritätsrechte" einzuführen. Sie sollen eine weitergehende, bindendere Kooperation und Zusammenarbeit zwischen den Staaten vorschreiben. Bisher haben diese Solidaritätsrechte noch keinen verbindlichen Status erlangt, aber in zahlreichen Resolutionen und Erklärungen der UNO-Agenden sind sie festgesetzt.

8. Anmerkung
Zu allen Befürwortergruppierungen muss man betonen, dass es immer heisst "Komitee XY für die UNO" oder sogar nur Informationsgruppe. Die Befürworter wissen, dass die UNO generell ein positives Image hat. Die UNO hat positive genauso wie negative Teile an sich. Es geht bei der Abstimmung vom 3. März allerdings nicht darum, ob wir die UNO gut oder schlecht finden, sondern es geht darum, ob wir der UNO beitreten wollen oder nicht. Die Schweiz hilft bereits heute überdurchschnittlich in den guten Teilen der UNO mit. Ich möchte hier an das Welternährungsprogramm oder das UNICEF-Kinderhilfswerk erinnern. Dies kann sie genausogut ohne eine Einbindung in den politischen Teil der UNO.

C: Fehler der UNO und die Folgen für die Schweiz
Aus zeitlichen Gründen konnte ich lange nicht alle UNO-Pläne ausführlich erläutern und alle Befürworterorganisationen und ihre wirklichen Ziele durchleuchten. Aber auf einige wichtige Punkte im Zusammenhang mit der UNO-Abstimmung möchte ich doch noch kurz hinweisen:

1. Neutralitätsverlust
Wer die Charta der Vereinten Nationen (insbesondere Artikel 25, 41 und 43) genau studiert und auch die geplanten militärischen Radikal-Reformen der UNO betrachtet, kommt ganz klar zum Entschluss, dass mit dem Beitritt der Schweiz zur UNO die Neutralität massiv verletzt wird. Weiter möchte ich darauf nicht eingehen, da Herr Dr. Widmer garantiert noch darauf zu sprechen kommt.

2. Gigantische Kosten - Bürokratie der UNO
Nachdem wir heute bereits gegen 500 Mio Franken pro Jahr an die UNO-Organisationen bezahlen, würde allein der Beitrag für die UNO-Verwaltung von heute sechs Mio Franken auf mindestens 75 Mio Franken pro Jahr steigen. (Zahlen gemäss EDA, 1999) Dazu kämen jedoch noch weitere hohe Kosten für zusätzlichen Konfernztourismus, Parlamentarierreisen, Zusatzzahlungen an friedenserhaltende Operationen und dergleichen mehr. Im internationalen Vergleich leistet die Schweiz einen weit überdurchschnittlichen Pro Kopf-Gesamtbeitrag an die UNO.
Im Unterschied zur politischen UNO, an die wir als Vollmitglied zusätzlich mindestens 75 Millionen pro Jahr zu zahlen hätten, leisten die von uns grosszügig unterstützten Unterorganisationen grösstenteils gute Arbeit.
Ebenfalls muss man wissen, dass die UNO in riesigen Finanzproblemen steckt und einem Fass ohne Boden gleichkommt. Auch die Schweiz müsste als UNO-Vollmitglied mit markant steigenden jährlichen Zusatzkosten rechnen. Das Volk soll zahlen und schweigen....

3. "Kollektive Sicherheit" = weniger Sicherheit
Die UNO will eine "kollektive Sicherheit" garantierten. Die UNO ist bis heute ohnmächtig oder aber zur Durchsetzung ihrer Mandate auf die Streitkräfte der NATO angewiesen, und insbesondere auf jene der USA. Ein Beitritt der Schweiz zur UNO wäre ein Akt des vorauseilenden Gehorsams. Überhaupt hat sich das globale Machtzentrum gerade in den letzten Jahren ganz entschieden vom UNO-Sitz in New-York zur US-Administration in Washington verschoben. Eine solche sicherheitspolitische Vorherrschaft eines einzelnen Staates ist mit der erklärten "kollektiven Sicherheit" nicht vereinbar. Denn selbstverständlich verfolgen die USA ihre eigenen staatlichen Interessen, die von jenen der UNO durchaus abweichen können. Alle Staaten inklusive die USA haben seit je nicht Krieg geführt, um dem Recht zum Durchbruch zu verhelfen oder um Schuldige zu bestrafen, sondern weil sie der Überzeugung waren, dass ihr Interesse es gebiete.
Der im Zeitalter der Globalisierung und der sogenannten "Öffnung" verbreitete Wahn, Sicherheit könne nicht mehr national und eigenständig, sondern nur noch kollektiv bzw. im UNO-/NATO-/USA-Verbund gewährleistet werden, ist für unseren neutralen Kleinstaat besonders naiv und gefährlich, denn er setzt unser erfolgreiches Sicherheitsinstrument der Neutralität ausser Kraft. Die vom Bundesrat und vielen Politikern beschworene "Kollektiv-Verantwortung" ist die Flucht aus der eigenen Verantwortung. Die überzeugend praktizierte und gelebte immerwährende, bewaffnete Neuralität ist der beste Sicherheitsgarant für unser Land und unsere Bevölkerung.
Man bedenke, dass gewisse Staaten sich faktisch im Krieg gegen die UNO befinden. Diese Staaten schätzen die Schweiz als neutrales Land, welches sich nicht einmischt und humanitär hilft. Wenn nun auch noch die Schweiz sich einspannen lassen würde, könnte dies erst recht zu einer Verärgerung beim Gruppierungen mit terroristischem Potential führen. Mit einem Nein zum UNO-Beititt sorgen wir dafür, dass wir nicht in internationale Konflikte hineingezogen werden und allenfalls zur Zielscheibe von Terror werden könnten.

4. miserable Bilanz der UNO-Einsätze
Die Aktivitäten der politischen UNO und ihren aus verschiedenen Staaten zusammengewürfelten Blauhelm-Truppen in den 90er-Jahren sind alles andere als eine Erfolgsgeschichte.
Die Timoresen wurden unter Mithilfe der sich zurückziehenden UNO regelrecht ans Messer geliefert. In Sierre Leone mussten die gefangenen Blauhelme durch englische Truppen befreit werden. In Ruanda zogen sich Blauhelme zurück, um eine unvorstellbare, drei Monate dauernde Schlachterei zuzulassen. Die Roten Khmer verübten einen Völkermord in Kambodscha; die Mörder sind noch immer unbehelligt. In Kabul wurden Frauen gesteinigt, und prompt evakuierte die UNO ihre Mitarbeiter. In Jugoslawien trugen die Vereinten Nationen dazu bei, die Legimität von Milosevic zu stützen. Die UNO-"Schutzzone" Srebrenica war ein Schlachthaus der Zivilbevölkerung.
Kurz: Die UNO wusste Bescheid, die UNO schwieg, die UNO zog sich aus der Affäre.
Wären wir dabei gewesen, wären wir mitschuldig. Hierzu kann ich die kürzlich im WDR ausgestrahlte Dokumentation "Verbrechen der UNO: Sie wussten alles und taten nichts" sehr zur Ansicht empfehlen.

5. Vergewaltigung, Aids +Verkehrsrowdies
Gemäss einer SDA-Meldung stehen ständig neue UNO-Soldaten wegen Pädophilie und Vergewaltigung vor Gericht. Auch für die rasante Verbreitung des AIDS-Virus in einigen Drittweltländern müssen gemäss der Stuttgarter Zeitung UNO-Soldaten verantwortlich gemacht werden. Neben diesen sehr traurigen Beispielen, kann man auch ein hochgroteskes nennen: Denn auch in New York sorgen UNO-Mitarbeiter für Probleme. Sie geniessen dort Immunität und können nicht vors Gericht gezogen werden. Dies nützen zahlreiche UNO-Mitarbeiter schamlos aus. Sie fallen in New York gemäss einem Artikel im "Boston Globe" negativ als Verkehrsrowdies und in anderen Delikten auf. Dies dürfte der Hauptgrund sein, weshalb Exponenten der New Yorker Polizei seit längerem die Aufhebung der diplomatische Immunität der UNO-Mitarbeiter in New York fordern.

6. Besondere Aufgabe der Schweiz - den Weg der Schweiz gehen
Es braucht weltweit wenigstens ein souveränes, neutrales Land, das nicht in internationale Grossgebilde und Machtstrukturen eingebunden ist und das in besonderem Mass dazu befähigt ist, gerechte humanitäre Hilfe zu leisten, wo Not herscht, und eine aktive glaubwürdige Friedenspolitik anzubieten. Nur so kann man von allen Konfliktparteien als echter Friedensstifter anerkannt werden.
Den besonderen erfolreichen Weg der freien, unabhängigen und neutralen Schweiz gehen - zum Nutzen unseres Landes und zum Nutzen der Welt: Das muss das Ziel einer guten schweizerischen Aussenpolitik sein., und nicht das substanzlose Gerede von "internationaler Solidarität" und das Gejammer über die angeblich "absteits stehende Schweiz", das in Bundesbern leider zur Tagesordnung gehört.

7. Anmerkungen
a)Natürlich darf man der UNO nicht für alles Unheil dieser Welt die Schuld in die Schuhe schieben. Man darf sie aber keinesfalls unkritisch und leichtsinnig idealisieren.

b)Die Befürworter können auf sehr wenige Argumente zurückgreifen, so sagte Carlo Schmid als überzeugter UNO-Befürworter in der Ständeratsdebatte: " Ich habe mich im Vorfeld dieser Debatte intensiv informiert und komme zu einem eigenartigen Ergebnis: Es gibt zwar praktisch keine Argumente mehr gegen den Beitritt (Sie haben von mir einige gehört), aber (und jetzt hören und staunen sie) ich habe allergrösste Mühe, Gründe für den Entscheid zu finden."

D: Schlusswort - Nein zum UNO-Beitritt für zukünftige Generationen
Zu Beginn des neuen Jahres, steht uns eine für die Zukunft wegweisende und folgenschwere Abstimmung über den UNO-Beitritt der Schweiz bevor. Ein Ja wäre für immer und nicht mehr umkehrbar. Wir werden alles daran setzen, diese Abstimmung für uns zu entscheiden. Viele Junge denken sich: "Wir sind junge, innovative und zukunftsorientierte Leute! Warum sollen wir das tun, was alle tun? Es ist wie in der Wirtschaft, das tun, was alle anderen tun, kann nie zum Erfolg führen." Wir müssen uns zwischen einem effektlosen Anpassen und somit einer passiven und schwachen humanitären Hilfe und Neutralität (sprich dem UNO-Beitritt) oder aber einer aktiven, selbstbewussten und nützlichen humanitären Hilfe und einer glaubwürdigen Neutralität ohne UNO entscheiden. Der zweite Weg mag schwerer sein, er nützt dem Ansehen der Schweiz sowie vor allem der ganzen Welt weit mehr. Die UNO ist riesig, bürokratisch und kann leider nicht bei allen Konflikten und Leiden dieser Welt helfen. Dies liegt auch am nicht demokratischen Vetorecht und menschenverachtenden Wirtschaftssanktionen. Durch das Vetorecht können z.B. Russland einen Hilfseinsatz in Tschetschenien und China im Tibet verhindern. Durch Wirtschaftssanktionen, an welche sich ebenfalls alle UNO-Staaten halten müssen, explodieren Krankheiten und die Kindersterblichkeitsrate. Genau in solchen Fällen könnte die Schweiz als von der UNO nicht eingebundener Staat, weltweit Leiden, Hunger und Tod verkleinern. Die Schweizer Diplomatie ist somit gefordert, die Forderung der Regionalen Jugendsession "Die Schweiz soll ihre Rolle als neutraler, gerechter und von Grossmächten freier Friedensvermittler verstärkt wahrnehmen!" ernst zu nehmen. Bereits heute hilft die Schweiz in verschiedenen Staaten (z.B. Kolumbien oder beim Erdbeben in der Türkei) bereits weit mehr als die UNO. Ausserhalb der UNO können wir unabhängig und besser die schweizerische weltoffene Tradition der humanitären Hilfe weiterführen und ausbauen, ohne dass die Schweiz in fremde Konflikte verwickelt wird, ohne an Freiheit und Selbständigkeit einzubüssen und ohne sich zum Satellitenstaat der UNO-Grossmächte zu entwickeln. Sagen wir JA zur Friedensinsel Schweiz mit einem mutigen, aber notwendigen und unabdingbaren NEIN zum UNO-Beitritt!

Im weiteren stört die Jugend auch sehr der erwähnte nutzlose Kostenaufwand. Denn genau wir werden es sein, die unser Leben lang AHV-Beiträge zahlen und unter anderem aufgrund von solch unnötigen Projekten wie den ganzen UNO-Beiträgen, vermutlich im Alter auf eine vernünftige AHV verzichten müssen.

Der jetzige Zustand ist für die Schweiz und die Welt ideal. In allen positiven Bereichen der UNO (wie z.B. UNICEF-Kinderhilfswerk) hilft die Schweiz überdurchschnittlich aktiv mit, ohne sich durch eine Mitgliedschaft der politischen UNO unnötig und ungewollt in die Abhängigkeit des umstrittenen politischen Teils der UNO einbinden zu lassen.
Auch vielen undurchsichtigen und gefährlichen UNO-Zukunfts-Plänen muss man sehr kritisch gegenüber stehen und sie aufmerksam beobachten. Blind in die UNO, wie dies momentan aus Befürworter-Kreisen behauptet wird, kann und darf nicht das Ziel sein.

Wenn wir diese Abstimmung gegen die meisten Parteien, Bundesbern, Medien und Grossfinanz gewinnen wollen, dann sind wir auf den Einsatz von jedem hier im Saal angewiesen. Sprechen Sie mit den Leuten, informieren Sie über die schwerwiegenden Folgen des UNO-Beitrittes! Viele Generation haben dank harter Arbeit die Schweiz zu einem erfolgreichen, eigenständigen und freien Land mit Wohlstand gemacht. Dafür dürfen wir alle dankbar sein, aber jetzt ist es an uns, diese Maxime der Schweiz auch für zukünftige Generationen zu erhalten. 1986 stand man vor der gleichen Situation und auch dieses Mal können und müssen wir es schaffen!Zum Abschluss möchte ich die einzige Pro-UNO-Folie vom Bund auflegen, die auch ich für mein Referat brauchen konnte: "Danke für die Aufmerksamkeit!"