Jubiläums-Feier 20 Jahre Medienpanoptikum
29.September 2001 auf der Habsburg

Referat von Evelyne Hutter

Geschätzte Damen und Herren,
nach dem hervorragenden Referat von Herrn Maurer, werde ich es wahrscheinlich umso schwerer haben, an diese Leistung heran zu kommen. Aber es freut mich umso mehr, dass ich als Stimme der Jugend an sie ein paar Worte richten darf.
Da ich aber nich einmal halb so bekannt bin wie Herr Maurer, möchte ich doch die Gelegenheit nutzen und mich kurz vorstellen.
Mein Name ist Evelyne Hutter, ich bin 16 Jahre alt und wohne im Kanton St.Gallen. Zur Zeit absolviere ich das Wirtschaftsgymnasium an der Kantonsschule. Vor ca. 1 ½ Jahren begann ich mich für Politik zu interessieren und engagierte mich von Anfang an. Ich bin Präsidentin der Frauenkommission von Young4FUN, dieses Komitee werde ich ihnen im weiteren Verlauf noch vorstellen. Ebenfalls bin ich im Vorstand der JSVP-SG tätig.
Mein politisches Ziel ist es, die Politik vor allem der Jugend näher zu bringen und jene politisch zu motivieren.

Young4FUN.ch
Wenn sie dieses Stichwort hören, denken sie im ersten Moment wahrscheinlich an einen Sportverein oder sonst irgend etwas Lustiges. So ist es aber ganz und gar nicht. Nein, Young4FUN ist ein Jugendkomitee. Young4FUN kann man auf zwei verschiedene Arten übersetzen und zwar:
Junge für Fun, also für Spass oder Junge für Freiheit, Unabhängigkeit, Neutralität.
Wer jetzt glaubt, diese zwei Übersetzungen seien nicht miteinander vereinbar, hat sich geschnitten. Wir - Young4FUN - sind das beste Beispiel dafür, dass Spass und Politik bestens miteinander harmonieren. Meine Devise ist : Spass an der Politik haben und den Ernst der Sache nicht vergessen.
Young4FUN zählt zur Zeit 630 Mitglieder, und wenn man bedenkt, dass es uns erst seit einem halben Jahr gibt, ist das doch eine beträchtliche Summe und die Mitgliederzahl wächst stetig.
Wir sind ein überparteiliches Komitee, bestehend aus Jugendlichen bis zum 33.Altersjahr aus der ganzen Schweiz. Ebenfalls haben wir eine sehr starke Westschweizer-Sektion. Da wir für Freiheit, Unabhängigkeit und Neutralität einstehen, engagieren wir uns ausschliesslich in aussenpolitischen Angelegenheiten (zB EU-, UNO-,NATO-Beitritt, etc. )
Wir veröffendlichen jährlich vier Newsletter. Zudem sind organisieren wir Standaktionen, Veranstaltungen, Podiumsdiskussionen etc.. und unterstüzen diverse Petitionen, Initiativen, Referenden,..

Freiheit.
Was verstehe ich unter Freiheit?
Freiheit bedeutet für mich, wie auch für das Medienpanoptikum, auch Meinungsfreiheit. Jedoch fühle ich mich, wegen meiner bürgerlichen Einstellung als ob mir diese Meinungsfreiheit gar nich gewährleistet wird. Das liegt wahrscheinlich an meinem Umfeld, der Kantonsschule.
Es wird einem ja schon fast eingehämmert, was man denken soll. Von den Lehrern wird einem gesagt man müsse an den Abstimmungen "zukunftsorientiert" denken... was das heissen soll brauche ich ihnen ja nicht zu erklären... pro EU etc.
Und ausserdem wird oft von einer "bestimmten" Partei gesprochen, welche den Geist der Zeit noch nicht erkannt habe- wie sie sagen.
Ich finde es schade, dass die Lehrer die Schüler mit einer solchen Propaganda auf die bürgerlich eingestellten Schüler "hetzen".

Meine persönliche politische Einstellung.
Die Unabhängigkeit und Neutralität unseres Landes ist mir sehr wichtig.
Seit 150Jahren hat sich unsere Neutralität nun bewährt ; so waren wir etwa nie in einen Krieg verwickelt, obwohl die Schweiz ja im Zentrum von Europa liegt. Die Schweiz ist ein Binnenland. So ist sie von den umliegenden Ländern abhängig... wirtschaftlich... nicht aber politisch, und so soll es auch bleiben.
Viele Politiker wollen aber auch politische Abhängigkeit durch einen Beitritt zu einem Völkerbund (EU,UNO) erreichen. Ihnen ist es offensichtlich lieber, dass Entscheide, die unser Land angehen von Brüssel oder New York gefällt werden und somit dem Volk die direkte Demokratie genommen wird.

Ein Beispiel ist die UNO.
Völlig Unabhängig und Neutral unterstützt die Schweiz diverse UN-Organisationen (UNESCO,UNICEF,WHO). Die Schweiz gilt dank ihrer beträchtlichen finanziellen Beiträge als sehr aktives Mitglied. Wir bieten also finanzielle Unterstützung, wo sie gebraucht wird und das Ganze auf neutraler Basis. Was wollen wir noch??
Ein UNO-Beitritt wäre weder für die Schweiz, noch für andere Länder etwas Wichtiges oder Vorteilhaftes. Es wäre eher ein Prestige. Aber humanitäre Hilfe (wie es ja die UNO als Ziel hat) kann die Schweiz auch bestens ohne die UNO leisten.
Zudem würde auch unsere Neutralität verletzt. Denn wenn die Schweiz ein UNO Vollmitglied wäre, wäre sie gezwungen an Sanktionen gegenüber Drittländern mitzumachen und somit Partei zu ergreiffen.
FAZIT: Bei einem UNO Beitritt würde die Schweiz an Prestige gewinnen, aber an Neutralität verlieren.
Nun liegt es an ihnen, meine Damen und Herren, was ihnen wichtiger erscheint - Prestige, oder unsere Neutralität.

Evelyne Hutter,
Frauenkommissionspräsidentin Young4FUN.ch